Eisborn

Eisborn im Sauerland, Stadt Balve  

Geschichtsstelenweg

Das Hotel zur Post


Das heutige Hotel zur Post - ehemals Kerstings-Hof, später Hillebrand - befindet sich auf dem Grund dieses alten Hofes. Es handelte sich hierbei um ein bäuerliches Anwesen, das bereits 1543 urkundlich erwähnt wird. Damals lebte ein Christ/Christgens Geese auf dem Kotten (Quelle: Chronik 775 Jahre Eisborn, S. 33).


Daten:

1565

Wird er bei einer Schatzung Kerstgens Gese genannt.

1650

In den „Gewinnbriefen" des zum Hause Eisborn gehörenden Höfeverbandes ist erstmalig von „Kerstings-Hof' die Rede (bis 1695) (Quelle; Eisborner Chronik 775 Jahre, S. 33)

1829

Wurde der Hof von Johann Schroer gnt. Kersting bewirtschaftet, der auch im Jahre 1850 In einer Zehntliste als Inhaber genannt wird.

1833

Wurde dem Haus eine Verkaufs- und Schankerlaubnis erteilt.

1894

Erwarb das Ehepaar Theodor Stellmacher und Johanna Hillebrand aus der Asbeck das Gebäude von Florentine Hörster.

Der Gasthof zur Schützenhalle und Colonial-, Kurz- und Backwarenhandel von Theodor Hillebrand (Quelle: Chronik 150 J. Schützenbruderschaft Eisborn, S. 37)


1896

Erweiterung des Betriebs um eine Postagentur

Hier ein Foto ca. aus dem Jahr 1920. Vor dem Haus zu sehen von links: Ferdinand Dornsiepen sen., seine Tante Johanna Hillebrand und Kaspar Ebel, ein Verwandter der Familie (Quelle: Privatalbum Familie Dornsiepen)

Auf dieser Postkarte war das Gästehaus noch nicht vorhanden (Quelle: Familie Dornsiepen)


1927

Erbte Ferdinand Dornsiepen sen. (1902 - 1983) - ein Pflegekind des Ehepaares Hillebrand - den Betrieb. Von den fünf Kindern (Theodor, Ferdinand, Bernhard, Franz und Ulrich) mit Franziska Severin, übernahm Ferdinand jun. das Unternehmen.


Hier „Hotel zur Post“ um 1939 (Quelle: Familie Dornsiepen).


Blick auf den Hotelkomplex „Zur Post“ um 1958. Hier sieht man im Vordergrund die Poststelle mit

Telefonzentrale (Quelle: Chronik 775 Jahre Eisborn, S. 34)



1966

Ferdinand Hillebrand heiratet Hildegard Sudholt aus Beckum im Münsterland. Der Ehe entstammen die Kinder Klaus, Johanna und Regina.


1982

Errichtung Tagungshotel

 

1995

100-jähriges Jubiläum des „Hotels zur Post“ mit einem großen Fest auf dem Parkplatz des Hotels



Das Hotel ist vom Guide Michelin mit 3 Sternen ausgezeichnet worden.



Im Warenhaus bei Hillebrand wurden im linken Bereich des Hauses Lebensmittel von der Lebensmittelkette „Koma“ angeboten. Freitags gab es frischen Fisch und samstags konnte man frisches Fleisch, das vom Metzger Neuhaus aus Hemer angeliefert wurde, kaufen.



Sonstiges Wissenswertes


Eisborn wurde im Jahr 1917 ans Stromnetz und 1921 an das Telefonnetz angeschlossen (Quelle: Chronik 775 Jahre, S. 106). Der Name „Hotel zur Post“ hat seinen Ursprung in der Poststelle und Telefonzentrale. Zunächst befanden sich diese Einheiten im Gebäude des „Hotels zur Post“. Später wurden die Post und die Telefonzentrale in dem Gebäude auf dem Hof des Hotels untergebracht.



Erinnerungen von Angela Pennekamp

(Quelle: Chronik 775 Jahre Eisborn, S. 45)


„Im Gasthof zur Post gab es auch Theateraufführungen von örtlichen Vereinen, unter anderem „Der Schuss im Erlengrund“, wobei die Dialoge und der Bekanntheitsgrad der Akteure bei den Zuschauern einen Heidenspaß auslösten.“

Weitere Titel von Theaterstücken, die von Eisborner Vereinen – meist in der Zeit nach dem II. Weltkrieg – mit Erfolg aufgeführt wurden, waren: „So lang noch lebt mein Mütterlein“, „Fink und Nachtigall“, „Das Vater unser“, „Der Förster Nippe“.



Das Pony-Hotel Eisborn


Ab 1960 kamen viele Touristen zum Freizeitreiten in das beliebte Bergdorf Eisborn, Man nannte das „Hotel zur Post“ auch das „Pony-Hotel Eisborn“.

Die Brüder Franz und Bernhard Dornsiepen teilten die gemeinsame Leidenschaft für Isländer Pferde und viele verschieden Ponyrassen, die man im Treckingbetrieb Dornsiepen ausleihen konnte. Alternativ konnte man auch eine geführte Tour durch die schönen Wälder rund um Eisborn buchen.


Oben rechts sieht man auf der Postkarte das Gästehaus und unten rechts das Hallenbad

(Quelle: Familie Dornsiepen).



Dieses Foto stammt ebenfalls aus dem Privatbesitz der Familie Dornsiepen

Klaus Dornsiepen übernahm den Betrieb und führt ihn bis heute mit Erfolg. Unterstützt durch den Rest der Familie, hat sich das Hotel zur Post zu einer Perle im Sauerland entwickelt.

Der gelernte Koch (Stationen in Tegernsee, Münster und Köln) kümmert sich persönlich um das leibliche Wohl seiner Gäste und bietet wöchentlich neue regionale und saisonale Köstlichkeiten auf der Tageskarte an. Als Gastronom "mit Leib und Seele" bietet er ein breites Angebot für Gäste mit den unterschiedlichsten Interessen (Quelle: Homepage Hotel zur Post).


Alle Texte und Fotos mit freundlicher Erlaubnis von Familie Dornsiepen veröffentlicht.



>> Die nächste Geschichtsstele finden Sie am Übergang zum nächsten Grundstück an der unteren Hofeinfahrt des Hofs Peters (siehe Karte unten). <<