Eisborn

Eisborn im Sauerland, Stadt Balve  

Geschichtsstelenweg

Herzlich willkommen in Eisborn


Mit den Geschichtsstelen, die wir im Herbst 2023 neu aufgestellt haben, möchten wir Ihnen gerne die Geschichte unseres schönen Dorfes Eisborn etwas näherbringen. Wir laden Sie ein, sich mit uns auf eine kleine Zeitreise zu begeben und die Geschichtsstelen entweder in Etappen oder auf einem Rundwanderweg (2,2 km) zu erlaufen. Weiter unten finden Sie eine Karte von Eisborn mit den vorhandenen Stelen. Sie erhalten aber auch auf jeder weiteren Stele eine kurze Wegbeschreibung zu der nächsten Stele, an der Sie dann über den nächsten QR-Code in der Zeitreise fortfahren können. Wir vom Dorf-Neugestaltungsteam wünschen Ihnen viel Spaß bei den Erkundungen.


Unser schönes Bergdorf Eisborn


Seit der kommunalen Neuordnung, die am 01.01.1975 in Kraft trat, gehört das Dorf Eisborn, das vorher eigenständig war und einen eigenen Bürgermeister hatte (zuletzt Hermann Spiekermann), zur Stadt Balve. Die um die übrigen Dörfer des Amtes erweiterte Stadt Balve wurde per Gesetz Teil des neu gegründeten Märkischen Kreises. Direkt an Eisborn grenzt bereits der Hochsauerlandkreis. Ein großer Teil des Sportplatzes befindet sich bereits auf dem Gebiet des Hochsauerlandkreises. Das Bergdorf hatte im Gründungsjahr der Schützenbruderschaft im Jahre 1842 nur 162 Einwohner. Einen starken Bevölkerungszuwachs verzeichnete das Bergdorf in den 70er Jahren, als durch eine rege Bautätigkeit unterhalb des Ebbergs mehr als 100 neue Hausnummern hinzukamen (Quelle: Chronik 150 Jahre St.-Antonius-Schützenbruderschaft Eisborn, S. 16). Im Jahr der Errichtung der Geschichtsstelen (10/2023) waren in Eisborn ca. 511 Bewohner gemeldet.


Am 23.06.2013 feierte Eisborn das 775-jährige Dorfjubiläum (Flyer des Dorfjubiläums)


Der Name Eisborn


Sprachforscher führen die Silbe „Eis“ auf das altsächsische Ursprungswort „Esch“ (um 700 n. Chr.) zurück: Eine durch Brandrodung urbar gemachte Fläche (Langstreifenflur). „Born“ geht auf die Quelle zurück, die sich ungefähr auf Höhe des ersten Hauses rechts am „Kleinen Spring“ befindet. Der Name „Eisborn“ wurde früher verschieden geschrieben: Eysbern, Esbern oder auch Eysberg (Quelle: Chronik 150 Jahre St.-Antonius-Schützenbruderschaft Eisborn, S. 15).


Sonstiges Wissenswertes


Wenn man nach Eisborn googelt, gibt es dort nur Einträge, die einzig auf unser Dorf Eisborn zurückzuführen sind. Eisborn scheint demnach wohl EINZIGARTIG zu sein😊.



Zur Geschichte des Wappens von Eisborn


Das Wappen der Familie von Haxthausen, welches ein Gatter oder auch Flachsmaß und eine Schafschere darstellt, ist im Wappenstein der ehemaligen Burg Eisborn zu finden. Dieser Stein befindet sich heute an der Außenwand des letzten Pfarrhauses „Am Baumhof“ nahe der früheren Burg zu Eisborn. Ursprünglich wurde das Wappen wie folgt dargestellt: in Rot eine schräglinksstehende, silberne Lattentür für von Haxthausen und in Silber eine schrägstehende, rote Schafschere für von Langen (Quelle: Landesarchivs Nordrhein-Westfalen Abteilung Westfalen in Münster).


Hier sehen Sie eine Fotoausschnitt des originalen Wappens der v. Haxthausen mit dem Gatter und der Schafschere (Quelle: Chronik 775 Jahre Eisborn, S. 20)


Da im Jahr 1993 nicht ein einziges der Wappenschilder noch eine hoheitliche Funktion für die Ortsteile der Stadt Balve innehatte, einigten sich schließlich die Ortsvorsteher (mit Ausnahme von Beckum wegen des Wappens der Familie von Landsberg) sowohl auf eine gemeinsame, einheitliche Gestaltung als auch auf eine Farbgebung in „blau/gelb/grün/weiß und schwarz“.


Aktuelles Wappen von Eisborn


Erstmalig erwähnt wurde Eisborn in einem Schriftstück vom 12. November 1238 (Quelle: Vereine für Geschichte und Altertumskunde Westfalen (Hrsg.): Westfälisches Urkundenbuch, 7. Band, Münster 1908, Urkunde Nr. 475, S. 211)


Der kleine Park


Sie stehen hier vor unserem wunderschönen, kleinen Park. Dieser Park wurde im Zuge des Dorfentwicklungskonzepts der Stadt Balve (finanziert aus dem europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes, aber auch mit Bundes- und Landesmitteln) im Jahr 2017 neugestaltet (Quelle: Chronik 175 Jahre St.-Antonius-Schützenbruderschaft Eisborn, S. 137) und erfreut sich seitdem immer größerer Beliebtheit, da der Parkplatz gerne als Wanderparkplatz z. B. beim Aufsuchen der „Blauen Lagune“ oder dem „Ebbergturm“ genutzt und der Spielplatz auch sehr gerne von den Kindern aufgesucht wird.


Der Springbrunnen im kleinen Park vor dem Umbau im Jahr 2017. An der Straße entlang standen einige große Bäume (Quelle: Album Karl Spiekermann)



Einer der großen Bäume im früheren, kleinen Park. Im Hintergrund sieht man den Spielplatz (Quelle: Album Karl Spiekermann)


Der kleine Park im Jahr 1969 (Quelle: Album Karl Spiekermann)


Im Zuge des Dorfentwicklungskonzepts „Balve und seine Dörfer 2030“ mussten die Schützenbrüder auch Eigenleistungen in Form von Pflasterarbeiten vor der Schützenhalle übernehmen. Viele fleißige Hände fassten dabei mit an. Die Helfer wurden dabei von den Frauen immer mit leckerem Essen versorgt, sodass sich dieses zu einer schönen Gemeinschaftsaktion entwickelte.


Hier sieht man, wie der Parkplatzbereich rund um die Schützenhalle neu angelegt wird (Quelle: Schützenbruderschaft Eisborn, Stephan Spiekermann).


Hier packten auch die Schützen und Jungschützen fleißig mit an (Quelle: Schützenbruderschaft Eisborn, Stephan Spiekermann).


Luftbildaufname des neu angelegten Parks. Die Aufnahme entstand Anfang März 2017  (Quelle: Chronik 175 Jahre Schützenbruderschaft Eisborn)


Bald schon sah der Park dann schön grün aus (hier Schützenfest 2022) (Quelle Foto: Schützenbruderschaft Eisborn mit freundlicher Genehmigung von FLYCAM Sauerland)


Im Rahmen des LEADER-Projektes wurde in unserem kleinen Park im Jahr 2023 das Sonnensegel über dem Wasserspielplatz errichtet sowie drei zusätzliche Bäume zur späteren, natürlichen Beschattung dieses Wasserspielplatzbereichs und ein Strauch als Sichtschutz der Sitzgruppe am Kies-Spielplatz-Bereich gepflanzt. Der nun beschattete Wasserspielplatz wurde nach der Errichtung des Sonnensegels direkt wieder von Kindern in Beschlag genommen.


Hier wird das neu errichtete Sonnensegel direkt von den Kindern in Anspruch genommen (Quelle: Jens Timmermann)


Eisborn ist die Geburtsstätte der Bürgermeisterkette von Balve

(Quelle: Chronik 150 Jahre St.-Antonius-Schützenbruderschaft Eisborn, S. 119/120)


Wenn die St.-Antonius-Schützenbruderschaft Eisborn am Montag des Schützenfestes zum Vogelschießen antritt, kommen auch immer Vertreter der Stadt Balve; so auch am 22.06.1987, als sich der ehemalige Bürgermeister Paul Lübke sowie der Stadtdirektor Manfred Rotermund auf dem Festplatz einfanden. Ein Neubürger von Eisborn, Hansi Lex, ging an diesem Tag auf den Bürgermeister zu und fragte: „Warum tragen Sie eigentlich keine Kette, wenn Sie in offizieller Mission für die Stadt Balve unterwegs sind?“. Darauf antwortete Paul Lübke sehr spontan: „Die Stadt Balve ist aus finanziellen Gründen nicht in der Lage, ein solches Schmuckstück anzuschaffen.“ Sichtlich überrascht erklärte Hansi Lex, Mitglied der „Springer“, daraufhin: „Wir werden eine Bürgermeisterkette für Sie erstellen, damit Sie beim nächsten Schützenfest in Eisborn das Schmuckstück tragen können.“


Einige Bürger von Eisborn (Hans-Joachim und Angelika Voss, Wolfgang und Christa Bauerdick, Johannes und Angelika Lex sowie Hermann und Wilma Spiekermann) fertigten nach den Wünschen des Bürgermeisters einen Rohling an und legten diesen bereits nach den Sommerferien im Jahre 1987 um seinen Hals. Anschließend erhielt das Schmuckstück dann noch den Feinschliff in der Werkstatt von Hansi Lex. Am 02.12.1987 wurde die ca. 7000 DM teure Kette dann im Rahmen einer Feierstunde dem Bürgermeister übergeben. In diesem Zuge durften sich die „Springer“ auch in das „Goldene Buch“ der Stadt Balve eintragen.


Die Bürgermeisterkette besteht aus einer großen Plakette mit dem Wappen der Stadt Balve und der Aufschrift „Säu faste ärre Balve“ (Plattdeutsch: „So fest wie Balve“) und sechs kleinen Wappen für jeden Ortsteil (Beckum, Eisborn, Garbeck, Langenholthausen, Mellen, Volkringhausen) mit darauf eingravierten, passenden Motiven. Auf Wunsch des Bürgermeisters Paul Lübke wurde die Plakette von Eisborn auf der linken Seite, am Herzen des Bürgermeisters angebracht, damit dem ersten Mann der Stadt der Ortsteil Eisborn stets am Herzen liegen möge.

Eisborns Orstvorsteher Hermann Spiekermann legt Bürgermeister Paul Lübke die von den „Springern“ gestiftete Bürgermeisterkette um den Hals (Quelle: Chronik 150 Jahre St.-Antonius-Schützenbruderschaft Eisborn, S. 118).


Seit 1999 gibt es übrigens keinen Stadtdirektor mehr, sondern nur noch einen Bürgermeister. Noch heute (im Jahr 2023) trägt der Bürgermeister der Stadt Balve, Hubertus Mühling, diese Bürgermeisterkette zu besonderen Anlässen.


Alle Texte und Fotos mit Erlaubnis von Jens Timmermann, Karl Spiekermann, Schützenbruderschaft Eisborn veröffentlicht.


>> Die nächste Geschichtsstele finden Sie an der Schützenhalle direkt hinter Ihnen (siehe Karte unten). <<


Unten die Karte vom Rundwanderweg (2,2 km) aller Geschichtsstelen.